PM der BI Lebensraum Vorpommern
STOP der Öl- und Gasförderung in der Ostsee
LINK: https://action.wemove.eu/sign/2025-10-oil-Baltic-Sea-petition-DE
Die Küste und die Gewässer vor Usedom und Wollin sind Lebensraum für viele Vögel, Schweinswal und Rastplatz für tausende Meeresenten und nicht zuletzt auch Erholungsraum für Einheimische und Touristen.
Die geplanten Gas- und Ölförderungen zerstören diesen Lebensraum gegen alle Vernunft!
Die BI Lebensraum Vorpommern startet gemeinsam mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dem internationalen Netzwerk der Umweltverbände im Ostseeraum „Coalition Clean Baltic“ eine Petition an den Europäischen Petitionsausschuss mit der Aufforderung, Öl- und Gasförderung in der Ostsee grundsätzlich zu untersagen.
Der Anlass ist die jetzt geplante neue Öl- und Gasförderung in der Pommerschen Bucht, der Ostsee vor Usedom und Wollin.
Zur Öl- und Gasförderung aus dem Gestein unter dem Meeresboden müssen Chemikalien und Fracking-Techniken zur „Stimulation“ eingesetzt werden. Tausende Meeresvögel, hochgradig gefährdete Schweinswale, Ostsee-Robben und Fische sind durch die Vorhaben bedroht. „Selbst kleine Störfälle sind in der flachen und austauscharmen Ostsee schwerwiegend. Explosionen mit Blow-Outs von Erdöl stellen eine permanente Gefahr dar. Die Süßwasservorkommen unter dem Meeresboden sind durch die Stimulierungen ebenfalls in Gefahr.
Auf Usedom und Wollin ist die Tourismusbranche seit den Erkundungsbohrungen im Juli und August 2025 alarmiert“, sagt Rainer Sauerwein, Vorstand der BI Lebensraum Vorpommern.
Es sei gegen alle Vernunft neue Quellen für Öl und Gas auszubeuten, so Rainer Sauerwein. „Die Zeit läuft und das Budget für die menschengemachte CO2 Produktion ist schon lange überschritten. Neue Gas- oder Ölförderungen stehen den Klimaschutzzielen komplett entgegen“, sagt Rainer Sauerwein.
Die Petition (https://action.wemove.eu/sign/2025-10-oil-Baltic-Sea-petition-DE)
ist ab dem 3.Oktober 2025, 10 Uhr online zu zeichnen und wird mit deutschen und internationalen Partnern im gesamten Ostseegebiet verbreitet.
Hintergrund:
Die Pommersche Bucht mit der Oderbank ist ein NATURA 2000 Gebiet der Europäischen Union. Die Oderbank hat als größte Sandbank der deutschen Ostsee überragende Bedeutung für den von Aussterben bedrohten Schweinswal der östlichen Ostsee. Das Naturschutzgebiet ist bedeutender Nahrungsgrund für den Ostseehering und mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot Rastplatz für bis zu einer halben Million Meeresenten. Auch Fische wie der Hering und der seltene Ostseeschnäpel sind durch Lärm, Rammungen und eingesetzte chemische Stoffe betroffen. Erhebliche Störungen sind wahrscheinlich schon durch die von der polnischen Genehmigung gestatteten seismischen Untersuchungen zur Erkundung der Erdöl- und Erdgaslagerstätte entstanden. Die dabei eingesetzten Schallkanonen schädigen Meeressäuger und die Orientierung von Fischen und anderen Meerestieren.
Erdgas unter dem Meeresboden kann nur mit sogenannter ´Stimulierung` gefördert werden. Dabei werden mit chemischen Stoffen angereicherte Flüssigkeiten eingesetzt, die das Gas aus den Gesteinsschichten pressen sollen. Es ist auch bekannt, dass bei den Bohrprozessen für die Ölförderung im Meer Chemikalien eingesetzt werden. Selbst kleine Störfälle sind in der flachen und austauscharmen Ostsee schwerwiegend. In der Nordsee gelangen pro Jahr 4.000 bis 6.000 Tonnen Öl aus der Ölförderung ins Meer und tausende Tonnen Chemikalien durch Störfälle. Explosionen mit schwerwiegenden Blow-Outs von Erdöl stellen in der Ostsee eine noch größere Gefahr dar.
Zusätzlich zu der Zerstörung der NATURA 2000 Flächen durch den geplanten Containerterminal Swinemünde mit über 70 Kilometer langen Baggerungen für eine Zufahrt mit 17 m Tiefe würde eine Öl- und Gasförderung auch ohne Havarien den Zustand des Meeresraumes verschlechtern.
Eine länderübergreifende Umweltuntersuchung und Abstimmung zwischen Deutschland und Polen zu diesem Förderprojekt fehlen bisher.
Eine Förderung von Öl und Gas in der Ostsee ist auch klimapolitisch unvertretbar.
Für Rückfragen:
Dr. Rainer Sauerwein, BI Lebensraum Vorpommern,
und BUND MV https://www.bund-mecklenburg-vorpommern.de/service/presse/detail/news/hohes-risiko-durch-oel-und-gasfoerderung/
